Fallender Schnee, eisige Kälte, Glatteis und Corona – vier gute Gründe, um zu Hause zu bleiben und dort zu fotografieren. Das war dann auch eine gute Gelegenheit, endlich mein Weihnachtsgeschenk auszupacken und einzusetzen: Das MIOPS-Splash-Set war schön verpackt, ausgepackt jedoch war es zunächst wenig durchschaubar. Die beiliegende Anleitung war wenig hilfreich und auf Englisch, der darin enthaltene Verweis auf das ausführliche englische Handbuch im Internet wenig anspornend. Zum Glück gibt es aber YouTube, und hier wurde ich schnell fündig. In seinem Video auf YouTube beschreibt Izedin Fotografie den Aufbau und den Einsatz dieses Gerätes ausführlich und verständlich mit charmantem Schweizer Akzent. Ebenso auf YouTube beschreibt Fotomo in anderer Form und mit zusätzlichen fotografischen Tipps das Gleiche.
Damit ließ sich das MIOPS-Splash-Set dann auch gut aufbauen. Die Halterung machte einen filigranen und nicht sehr stabilen Eindruck, das ergänzend bestellte Verbindungskabel zur Kamera war wenig flexibel und kurz. Sowohl das Gerät als auch die zum Betrieb benötigte App MIOPS Mobile unterschieden sich teilweise von den in den Videos benutzten, aber die Übertragung auf das aktuelle System fiel nicht schwer.
Izedin Fotografie empfiehlt in seinem Video, zunächst die ersten Versuche mit nur einem Tropfen und auch nur einem Blitz zu machen. Ich jedoch ging gleich in die Vollen und startete mit zwei Tropfen und zwei Blitzen mit unterschiedlichen Farbfiltern und stellte diese gemäß der Anleitung von Fotomo auf. Den Zylinder füllte ich bis zur Mitte mit Wasser. Da der Wasserstand immer in etwa gleich hoch sein soll, markierte ich mir diesen Füllstand. Zum manuellen Scharfstellen benutzte ich eine lange dünne Schraube statt des Zylinderdeckels, den Izedin Fotografie in seinem Video benutzt. Der Deckel nämlich muss vermutlich im Betrieb fest auf dem Zylinder sitzen, damit die Wassertropfen richtig gesteuert werden. Beim Aufsetzen des Deckels wird bei dem wackligen Aufbau das MIOPS Splash unweigerlich verschoben, und die Scharfeinstellung ist dahin. Generell empfehle ich, die Schärfe ganz am Schluss einzustellen.
Dann war es schließlich so weit: Das MIOPS Splash wurde mit einer Powerbank (nicht im Lieferumfang enthalten) verbunden, und die sofort aufleuchtende rote LED zeigte die Betriebsbereitschaft an. Beim Öffnen der App MIOPS Mobile suchte die App nach MIOPS-Geräten und wurde schnell fündig. Die Programmierung war einfach; sie wurde nur immer wieder durch die lästige aufpoppende Registrierungsaufforderung gestört.
Es wurden schnell schöne Ergebnisse erzielt, doch war zumindest bei meinen Blitzen die empfohlene niedrige Leistungsstufe viel zu schwach, und ich musste wesentlich höhere Leistungsstufen wählen. In der Regel benutzte ich Blende 10 und ISO 200.
Die Stellung meiner Blitze hatte ich im Laufe der Aufnahmen verändert. Sie beleuchteten später die Wasserschüssel von links und rechts, später auch noch schräg aus Richtung des Fotoapparates. In den letzten beiden Versionen erhält man einen schönen dunklen Hintergrund. Auch fotografierte ich mit wachsender Erfahrung nicht mehr parallel zur Wasserfläche, sondern leicht schräg von oben. Da man hier mit Wasser hantiert, empfiehl sich dringend eine wasserdichte Plastikunterlage, auf der zwei Küchentücher liegen, um das überschwappende Wasser aufzusaugen. Meinen Aufbau zeige ich in einem der nachfolgenden Bilder.
Etwas enttäuschend war, dass die Ergebnisse nicht reproduzierbar waren; trotz gleicher Programmierung waren die Tropfen nicht immer gleich groß und fielen nicht immer mit gleicher Verzögerung. So geschah es regelmäßig, dass einem schönen Bild bei gleicher Einstellung mindestens ein unbrauchbares folgte. Somit führten meine Einstellungen, die ich in einem Screenshot für drei Tropfen zeige, des Öfteren zu schönen Ergebnissen, können aber nur Anhaltspunkte für eigene Versuche sein.
Wenn aber jemand beim Fotografieren im Livebild-Modus die schönsten Figuren sieht, der Fotoapparat aber viel zu spät auslöst, dann hat er wahrscheinlich vergessen, nach dem Scharfstellen im AV-Modus wieder auf Manuell umzustellen.
Das war mein erstes Shooting, weitere werden sicher folgen; dann vielleicht mit mit Lebensmittelfarbe gefärbtem Wasser oder Milch, die etwas zähflüssiger ist als Wasser. Vielleicht wähle ich dann auch einen hellen Hintergrund, und vielleicht gelingt ja dann auch der Zusammenstoß zweier Tropfen in der Luft.
Wer von den hier gezeigten Bildern zum Nachmachen angespornt wird, aber nur wenig Geld ausgeben will, findet hier bei Fotomo möglicherweise eine wunderbare und preisgünstige Lösung.