Die „Geburt“ in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn ist die dritte Episode dieser Krippe und zeigt Ereignisse der Heiligen Nacht.

„Die Geburt Christi“ im Christentum

Das vollständige Weihnachtsevangelium nach Lukas ist z.B. hier auf einer externen Website zu finden.

Über die Geburt Christi selbst ist in keinem der vier Evangelien viel zu erfahren. Im Weihnachtsevangelium (Lukas 2,1–21) heißt es kurz:

„Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“

Nachträgliche Ausschmückung des Weihnachtsevangeliums

Diese Beschreibung des für die christliche Heilsgeschichte so zentralen Ereignisses ist doch sehr knapp ausgefallen. Die Geburt von Jesus Christus in Bethlehem aber ist einer der bewegendsten Momente im Erdenleben eines Christen. Außerdem hat die Kirche diese Niederkunft zu einem großen christlichen Fest gemacht. Deshalb wurde diese knappe Schilderung mit bewegenden Elementen nach und nach ausgeschmückt:

Mit einer Krippe beispielsweise verbindet man intuitiv rohes Stroh und einen Stall, der möglichst abweisend, also verkommen, undicht und zugig ist. Gottes Sohn wird so in ärmliche Verhältnisse und große Not geboren, was bei den meisten Menschen intensives Mitgefühl und starke Emotionen auslöst.

Ausschmückung mit Engeln

Im zweiten Absatz des Weihnachtsevangeliums nach Lukas erscheint den Hirten auf den Feldern vor Betlehem der Erzengel Gabriel, der ihnen die Botschaft von der Geburt Christi übermittelt. Auch diese Botschaft lässt sich in einer Krippe wunderbar mit Engeln, Hirten und Schafen darstellen.

Dass ein Esel in der Lichtenborner Krippe beim Jesuskind im Stall steht, ist klar, denn dieser Esel hat Maria bei der Herbergssuche in Szene zwei der historischen Krippe auf seinem Rücken nach Bethlehem getragen. Ein Ochse aber ist hier auch in der dritten Szene nicht bei der Krippe zu finden.

Wer wissen will, wie Ochs und Esel generell den Einzug in die Weihnachtskrippe gefunden haben, wird z.B. auf der externen Website hier fündig.

Auf die Weisen des Morgenlandes komme ich in meinem nächsten Blog zur historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn zu sprechen.

Darüber hinaus sind wichtige Weihnachtssymbole in jedem Krippenbau zu finden. Die sechs wichtigsten Weihnachtssymbole sind z.B. hier auf einer externen Website aufgezählt.

Ergänzung zum Krippenbauer Pfarrer Joseph Klassen

In meinen zwei vorangehenden Blogs zur historischen Weihnachtskrippe „Die Verkündigung“ und „Die Herbergssuche“ hatte ich schon auf die Bedeutung Pfarrer Joseph Klassens für den Krippenbau in der Eifel hingewiesen. Der Pfarrer war jedoch nicht allein. Vielmehr hatte sein Bruder Karl Klassen ihn sehr unterstützt. Eigentlich war es sogar sein Bruder, der die Krippenbauten durchgeführt hat; Pfarrer Joseph Klassen hatte ihm dazu die Anweisungen erteilt und die Durchführung beaufsichtigt.

Zur Ausbreitung des Krippenbaus nutzte Joseph Klassen seine Autorität als Pfarrer und ließ in seinem Einzugsbereich unter jedem Weihnachtsbaum eine Krippe nach dem Vorbild der Weihnachtskrippe in Lichtenborn bauen.

Pfarrer Klassen reiste viel, und auf diesen Reisen warb er für den Krippenbau. Er und sein Bruder hatten sogar Anleitungen zum Krippenbau veröffentlicht und Wanderausstellungen im gesamten Rheinland gezeigt.

Auf diese Weise zog der Krippenbau von Lichtenborn ausgehend zunächst in die Eifel, von dort weiter in das Rheinland, und schließlich „in die ganze Welt“. So wurde z.B. auch von einem Radiosender in Wien, der Hauptstadt Österreichs, vom Krippenbau in Lichtenborn berichtet.

Herr Gerd Staus, der aktuelle Krippenbauer in Lichtenborn

Trotz dieses bedeutenden Weges in der Geschichte lassen sich im Internet nur wenige Informationen zu Pfarrer Joseph Klassen und der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn finden. Deshalb bin ich sehr froh, dass Herr Gerd Staus, der seit 2000 verantwortliche Krippenbauer dieser Krippe ist, Zeit für ein Gespräch mit mir gefunden hat. Dieses fand am 18.12.2022 bei seiner Krippe in Lichtenborn statt.

In diesem rund zweistündigen Gespräch erwies sich Herr Staus nicht nur als interessanter und kompetenter Erzähler, sondern auch als Experte für die historische Weihnachtskrippe in Lichtenborn, für das Leben und Wirken der Brüder Karl und Joseph Klassen sowie für die Krippenfiguren von Otto Zehentbauer.

All seine Informationen kann ich in meinem Blog nicht wiedergeben. Umso erfreulicher ist es, dass Herr Gerd Staus (Tel.: 06554-958658) nach Vereinbarung Kirchen- und Krippenführungen anbietet.

Weitere Infos zur historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn

Einen kurzen Überblick über die historische Weihnachtskrippe in Lichtenborn und deren geschichtliche Entwicklung findet man in zwei Artikeln auf externen Webseiten, und zwar hier und hier. An diesen Artikeln hat Herr Staus wesentlich mitgewirkt

Über das große Engagement von Herrn Staus für den Bau der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn werde ich in einem meiner nächsten Blogs berichten. Dann schreibe ich auch noch etwas zu den Figuren des Künstlers Otto Zehentbauer.

Meine Bilder zur „Geburt“ in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn

Die Darstellung der Geburt Christi, der dritten Szene in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn, gliedert sich im Prinzip in drei Bereiche.

Der erste zeigt das in einem Stall in der Krippe neben einem Esel liegende Jesuskind mit Maria und Josef und zwei Engeln der himmlischen Heerscharen auf dem Dach. Eine Besuchergruppe nähert sich dem Stall.

Der zweite Bereich zeigt die Hirten auf dem Feld.

Im dritten Bereich thront der Erzengel Gabriel, der den Hirten die frohe Botschaft von der Geburt Christi überbrachte, auf einem Felsen über dem Herbergsvater und einer Frau.

In meinen Bildern zeige ich einen Gesamtüberblick der Geburt Christi, der dritten Szene der historischen Weihnachtkrippe in Lichtenborn, die drei Bereiche, aus denen sich dieses Szenario zusammensetzt, sowie einige Einzel- und Nahaufnahmen.

Ausblick

Mit dieser dritten Szene ist die Hälfte der Szenarien der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn abgeschlossen. Als nächstes folgt die Szene Epiphanie, in der – mit Ausnahme des Erzengels Gabriel – alle Figuren dieser Krippe aufgebaut sind.