Die Wasserkaskaden der Hoëgne beim Ort Hockai liegen in einem der schönsten Wandergebiete der Eifel und der Ardennen. Mehr noch – Die Schlucht mit dem Flussbett der Hoëgne gehört zu den wunderbarsten Schluchten innerhalb Belgiens.
Als Mitglied des Stammtischs „Fototreff Eifel“ (Externe Website) bin ich auf dieses wunderschöne Stück Natur aufmerksam geworden.
Geographische Umfeld der Wasserkaskaden der Hoëgne beim Ort Hockai
Hockai ist ein Ortsteil der Gemeinde von Stavelot in der Provinz Lüttich. In seiner Nähe liegen die Orte Solwaster Sourbrodt und Baraque Michel. Die Kombination aus unberührter Natur, kleinen und wilden Flüssen und holprigen Fußpfaden durch beengende Laubwälder und weite Moorlandschaften ist einfach atemberaubend.
Die Hoëgne selbst entspringt als kleines Bächlein im Hohen Venn, um sich dann später in einen wilden Fluss mit beeindruckender Persönlichkeit zu entwickeln. Dieser bahnt sich dann bei Hockai seinen Weg in vielen Kurven durch ein enges Tal zwischen zahlreichen großen Gesteinsbrocken mit relativ großem Gefälle bergab. So entstehen die wunderbaren Wasserkaskaden, die zu jeder Zeit viele Naturliebhaber und Fotografen anlocken.
Die Anreise zu den Wasserkaskaden der Hoëgne beim Ort Hockai
Die Anreise zu den Wasserkaskaden ist relativ einfach. Im Navigationsgerät gibt man folgende Adresse ein: Route de Cockaifagne 22. Dort angekommen fährt man mit den GPS-Koordinaten 50.487075 und 5.992334 über schlechte Straßen und findet am Ziel einen Wanderparkplatz und stellt sein Auto dort unter schattenspendenden Bäumen ab. Gibt man die GPS-Daten sofort ein, gelangt man mit dem Auto nicht ans Ziel.
Vom Parkplatz geht man etwa 100 m auf einem asphaltierten Weg bergab, und schon ist man bei der hundertjährigen Brücke „Le Contenaire“, in deren Nähe auch ein Rastplatz liegt. Und bei dieser Brücke beginnt ein wunderbares Wander- und Fotoabenteuer durch das Tal der Hoëgne.
Die Wanderwege bei den Wasserkaskaden der Hoëgne beim Ort Hockai
Die Fußpfade sind garantiert nicht barrierefrei. Sie erfordern rutschfeste, wasserabweisende Wanderschuhe. Die Pfade sind genauso charaktervoll wie die Hoëgne. Auf engen Wegen geht es in vielen Kuren bergauf und bergab. Der Weg führt über Geröll, festes Gestein, Wurzeln, Matsch, Holzstege und Pfützen. Seine Begehung liefert Abenteuer pur in wildromantischer, wunderbarer Natur. Fotografen klettern gerne das Ufer bis zum Fluss hinab, um den zu fotografierenden Kaskaden möglichst nahe zu kommen.
Wandert man von der Brücke „Le Contenaire“ flussabwärts, gelangt man zunächst zu einem beeindruckenden Biberstauwerk. Von dort passiert man noch einen lichten Laubwald, und kommt dann schnell zu den ersten, noch kleinen Wasserkaskaden der Hoëgne.
Die Aufnahmesituation
Ich besuchte die Wasserkaskaden des Flusses La Hoëgne beim Ort Hockai am Sonntag, 11.08.2024, ab etwa 10:30 Uhr. Der Tag war außerordentlich heiß, und die Sonne schien unbarmherzig vom strahlend blauen Himmel. Auf den Wanderpfaden lieferten die Laubbäume mit ihren Schatten Schutz vor der gleißenden Sonne, während die Sonne den Flusslauf hell beleuchtete.
Aufgrund der vorangegangenen Trockenheit waren die Wasserkaskaden nicht besonders groß und der Wasserstand niedrig. Man konnte sich ihnen aber gefahrlos nähern. Das bei der Ankunft als sehr störend empfundene direkte Sonnenlicht entpuppte sich bei den Langzeitbelichtungen später jedoch als großer Segen, da es den Fluss Hoëgne bis auf den Grund beleuchtete und so im und um das Wasser wunderbare Farbeffekte hervorzauberte.
Meine Bilder von den Wasserkaskaden der Hoëgne beim Ort Hockai
In meinen Bildern zeige ich zunächst die hundertjährige Fußgängerbrücke „Le Contenaire“, deren beeindruckendes Geländer nicht aus knorrigen Holzästen besteht, sondern aus Stahlbeton. Eine Vollansicht war leider nicht möglich, da sich schon um diese Zeit Badegäste und Hunde im Wasser tummelten.
Im weiteren Verlauf zeige ich den Biberbau mit einigen Wegabschnitten. Mein Schwergewicht legte ich jedoch aufgrund der vorher angesprochenen Farbeffekte auf Langzeitbelichtungen der Wasserkaskaden der Hoëgne. Dazu benutzte ich einen variablen ND-Filter und Belichtungszeiten bis zu 30 Sekunden.
Da die Wasserkaskaden unterschiedlich schnell fließen, gibt es keine Belichtungszeit, bei der alle Wasserfälle eine schöne fließende Bewegung zeigen. Ich machte jeweils Serienaufnahmen mit Zeiten zwischen 0,6 s und 30 s. Um die nötige Schärfentiefe zu erhalten, sollte die Blende nicht unter f/12 und der Schärfepunkt auf dem wichtigsten Punkt der Aufnahme liegen.
So entstanden meine Bilder: farbenfroh, teils wildromantisch und manchmal auch mystisch anmutend.
Wer weitere Bilder zur Langzeitbelichtung mit ND-Filtern sehen will, findet diese z. B. hier auf meiner Website.